67. Deutsche Meisterschaft und 17. Europameisterschaft im DEUTSCHEN Seifenkisten-Derby
Schon seit über 100 Jahren gibt es Seifenkistenrennen. 1904 wurde in Oberursel das erste Kinder-Automobilrennen ausgerichtet.
Duisburg war unter der Schirmherrschaft der Adam Opel AG im Jahr 1935 erster Ausrichter von Bundesmeisterschaften. Bis 1975 blieb dies fest in Duisburger Hand. Nach 22 Jahren Abstinenz erhielt Duisburg den Zuschlag im Doppelpack für die Ausrichtung der Deutschen – und Europameisterschaft 2015. Vom 28.-30. August wurde die Ruhrpott-Metropole vor der Hochofenkulisse von ThyssenKrupp Steel Europe zum Hotspot der internationalen Szene mit rund 160 Teilnehmern.
Bereits am Freitag wurden die JUNIOR- und Elite-XL-Kisten durch die Prüfer der Technischen Abnahme auf Einhaltung der Bauvorschriften überprüft, die neutralen Räder montiert und Fahrer und Kisten gewogen.
Am frühen Samstag Morgen wurden die Kisten dann termingereicht um 08:00 Uhr aus dem Parc Fermé geholt und die ersten Rennen wurden gegen 09:00 Uhr gestartet.
Für den Baden-Württembergischen Seifenkistenverband gingen 2 JUNIOR-Fahrer, das sind die 8-12-jährigen, an den Start. Für die Endläufe der besten 12 Piloten konnte sich nur Max Ole Hoebertz mit der viertschnellsten Vorlaufzeit qualifizieren. Melina Schleuß belegte am Ende Platz 18.
In den Endläufen zur Deutschen Meisterschaft fuhr Max Ole auf der Außenbahn nicht ganz auf der Ideallinie und sicherte sich am Ende dennoch Platz 6 sowie die Endlaufteilnahme zur Europameisterschaft. In den Endläufen zur Europameisterschaft konnte sich Max Ole noch einmal steigern und belegte am Ende einen hervorragenden 5. Platz.
Am Sonntag gingen dann die SENIOREN (11-18-jährige) an den Start. Für den Baden-Württembergischen Verband starteten Wiebke Brandelik und Vanessa Kerner beide aus Sindelfingen sowie Tim Reinicke und Armin Braun. Nach dem Probelauf sowie den 4 Vorläufen, die Fachwelt staunte, lag Wiebke auf Platz 1 und Vanessa auf Platz 4. Für Tim Reinicke und Armin Braun lief es dagegen nicht optimal. Tim Reinicke belegte in der Endabrechnung Platz 19 und Armin Braun Platz 20.
Der Showdown der 4 Endläufe (2x linke und 2x rechte Bahn) zur Deutschen Meisterschaft mit den besten14 Teilnehmern begann.
Es folgte der große Auftritt der 16-jährigen Sindelfingerin.
Wiebke meiselte im ersten Lauf gleich mal die Tagesbestzeit mit 34,18 in den Asphalt. Die Konkurrenz war geschockt. Danach dominierte Wiebke die weiteren Läufe nach Belieben. Am Ende trennten Wiebke Brandelik und Jule Gößling (NRW) die den zweiten Platz belegte, eine ganze Sekunde. Im Seifenkistensport eine Ewigkeit. Vanessa hatte es in der Hand einen Podiumsplatz zu erzielen. Leider fehlten zum Schluss 0,05 Sek. und somit Platz 4 wie auch letztes Jahr.
Durch den Titel Deutsche Meisterin qualifizierte sich Wiebke auch für die Endlaufteilnahme der Europameisterschaft. Damit standen zwei Württemberginnen, zwei Fahrer aus Berlin, zwei aus Bayern und zwei NRW‘ler im Finale. Auch in diesem erlesenen Teilnehmerfeld konnte sich Wiebke gegen die Konkurrenz souverän durchsetzen und sich somit auch mit dem Titel Europameisterin belohnen. Vanessa Kerner erreichte Platz 5. mit nur 0,04 Sek. Rückstand auf Platz 3.
Die Siegerehrungen fanden im Bildungszentrum von ThyssenKrupp Steel ihren feierlichen Abschluss.