Man wird immer wieder mal in die Verlegenheit kommen, die Mechanik weg zu schrauben. Dann ist es gut, wenn diese noch wie geplant funktioniert.
Man sollte die Mechanik so befestigen, dass unten nicht raus steht. Das birgt Verletzungs- und Beschädigungsgefahren. Wenn die Kiste unten glatt ausgeführt wurde, ist das praktisch wenn man die Kiste z. B. auf das Autodach verfrachten muss, oder man Sie auf die Böcke heben muss. Wo nichts vor steht, ist keine Verletzungs- / Beschädigungsgefahr.
Es gibt unterschiedliche Möbelverbinder die man nutzen kann. Ich habe viele Methoden erprobt (Bild zeigt mein Sammelsurium). Die Einzige, die wirklich gut funktionieren ist die zum Anschrauben (im Bild ganz rechts). Da hat die Mutter auch genug Fleisch, wenn man mal mit einem Gewindeschneider das Gewinde nachschneiden muss.
Übersicht der gängigen Befestigungsmethoden.
Im Beispiel ist die DIN 931 / ISO 4014 gezeigt. Natürlich trifft das auf alle metrische Schrauben zu. Ich nehme z. B. gern die DIN 912 / ISO 4762 (Inbusschraube). Hat folgenden (für mich wesentlichen) Vorteil: Ich kann das mit Bitwerkzeugen (Akkuschrauber) verarbeiten und die Antriebsart ist recht schlank. Manchmal kommt man mit einer Nuss einfach nicht so recht an die entsprechende Stelle, weil das Design der DSKD Bauteile manchmal bescheiden ist.
A) Schraube von oben nach unten durch geschraubt.
Vorteil:
- Kann mit den mitgelieferten Schrauben ausgeführt werden
- Einfache Kontrollmöglichkeit, ob Schraube noch fest ist.
- Günstige Befestigung
Nachteil:
- Schrauben schauen unten raus. Hohe Beschädigungs- und Verletzungsgefahr.
B) Schraube von unten nach oben
Ist eine Stufe besser als Variante A), jedoch Prinzipbedingt identische Vor- und Nachteile. Ist die Standard-Befestigung des DSKD.
C) Schraube (DIN 603 / ISO 8677) von unten nach oben
Vorteil:
- Bündiger Abschluss des Bodenbrettes mit Schraube
- Günstige Befestigung
Nachteil:
- Wenn der eingeschlagene 4Kant mal durch dreht (was sehr schnell gehen kann), ist es nur mit hohem Aufwand möglich die Schraube zu entfernen. Tipp: Wenn man sich für diese Methode entscheidet, mit der Eisensäge vor dem Einsetzen in den Kopf einen Längsschlitz einsägen, so dass man im Zweifelsfall mit einem Schraubendreher, flach, ein Gegenmoment erzeugen kann. Im eingebauten Zustand ist das oft nicht mehr möglich.
D) Möbelkorpus Schrauben
Ähnlich DIN 603 Schrauben, nur mit dem Vorteil, dass der Schlitz / Antrieb schon drin ist. Sowhol von oben als auch von unten (fast) nicht überstehend -> kein Verletzungsrisiko.
Vorteil:
- Keine vorstehenden Bauteile
- Günstige Befestigung
- Nahezu ideale Befestigung
- Es ist etwas fummelig, von oben und unten gleichzeitig die Schrauben zu halten / drehen. Unbedingt schauen, dass man welche mit Innen 6Kant oder Torx bekommt. Das verbessert das etwas.
E) Gewindemuffe einsetzen
Vorteil:
- Keine vorstehenden Bauteile
- Günstige Befestigung
Nachteil:
- Es kann keine allzu große Kraft aufgebracht werden, wenn man die metrische Schraube anzieht. Tipp: Man kann die Gewindemuffe mit Epoxidharz oder PU Kleber (kein Weiss-/Holzleim! – das hält nicht wirklich -) in das Holz zusätzlich einkleben. Damit erhöht man die Anzugskräfte.
F) Gewindemuffe mit Klammern zum Einschlagen
Vorteil:
- • Keine vorstehenden Bauteile
- • Günstige Befestigung
Nachteil:
- Bei weichem Holz wie Fichte oder Kiefer ist diese Methode nicht schlecht. Bei härteren Hölzern (Meranti, Buche usw.) oder Multiplex Platten verbiegen sich die Haken beim ein schlagen. Tipp: bei härteren Hölzern mit einem kleinen Bohrer die Hakenlöcher vor bohren.
- Das Gewinde ist nur ein Blechformteil. Da hat man schnell die Schraube mal falsch angesetzt und das Gewinde ist kaputt.
- Wenn die Mutter nicht korrekt eingeschlagen ist (was man schlecht kontrollieren kann) dreht sich die Mutter schnell mit durch.
G) Gewindemuffe zum Anschrauben einsetzen
Vorteil:
- Keine vorstehenden Bauteile
- Stabilste aller Verbindungssysteme
Nachteil:
- Zwar die stabilste Methode aber auch die teuerste Variante. Ein Verbinder kostet so ca. 30 Cent. (Stand 2021)
Varianten
Viele Verbindungen kann man auf 2 Arten durchführen:
Grundsätzlich verbessert die versenkte Methode die Verletzungs- / Beschädigungsgefahr. Man muss aber dabei bedenken, dass wenn man das Holz dünn ausführt (z. B. das Standardholzbrett mit 21 mm) schwächt man an der Stelle die Bodenplatte. Deshalb empfehle ich die versenkte Methode nur bei aufgedickten / dicken Holzbrettern.
Aufgrund meiner Erfahrung habe ich jetzt die Verbindung wie folgt ausgeführt:
Da ich eine dicke Bodenplatte gewählt habe, findet keine Schwächung der Bodenplatte statt. Durch die zusätzliche Multiplex Platte ist die Verbindung von unten perfekt abgedeckt. Einziger Nachteil, sollte am Gewinde tatsächlich mal was sein, so kann man diese Variante nur unter sehr hohem Aufwand ausbauen.
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